Beleuchtung – Hinterleuchtung – Grundbeleuchtung – indirektes Licht – direktes Licht – Sekundärbeleuchtung – Lampe – Leuchte
Wir wollen mal ein bisschen Licht ins Dunkel zum Thema Beleuchtung bringen. Um größere Räume perfekt zu beleuchten, benötigt man mehrere Lichtquellen. Als Grundbeleuchtung kann beispielsweise eine große Deckenleuchte dienen. Wandleuchten, Stehlampen, Bodenleuchten und Tischleuchten dienen je nach Raumgröße und- konzept als direktes oder indirektes Licht und können unterschiedliche Akzente setzen. Dimmbare Lichter werden oft hinter Einrichtungsgegenständen zur indirekten Beleuchtung eingesetzt. Beispielsweise als Ambientebeleuchtung hinter dem TV-Gerät.
Was ist der Unterschied zwischen Leuchte und Lampe?
Was im Umgangssprachlichen als Lampe bezeichnet wird, ist für den professionellen Lichtexperten eine “Glühbirne”. Die Lampe (regelt Helligkeit und Farbe) wird in die Leuchte (schützt die Lampe und richte das Licht aus) gesteckt, gedreht oder geschraubt. Deswegen sollte man auch nicht von Designerlampen, sondern von Designleuchten sprechen. Die Leuchte wird designt. In der modernen Lichttechnik wird aber auch die Lampe immer häufiger als Designelement eingesetzt.
Wie finde ich die passende Lampe?
Glühlampen oder Glühbirne
Diese Form des Leuchtmittels wird schon seit längerer Zeit ausgephast und durch energieeffizientere Leuchtmittel ersetzt. Eine Beleuchtung mit Glühlampen wird hauptsächlich im Wohnbereich eingesetzt und zeichnet sich durch eine Abgabe eines kontinuierlichen Lichtspektrums aus.
Wie ist die Glühlampe zusammengesetzt? Auf einem metallenem Schraubsockel steckt ein Glaskolben. Im Inneren befindet sich der Glühfaden, der bei bestehendem Energiefluss glüht und somit Licht abgibt.
Vorteile: warmes Licht, sehr gute Wiedergabe von Farben, preiswert, keine Vorschaltgeräte nötig, gute Dimmbarkeit
Nachteile: ineffizient (95% Wärmeabgabe/ 5% Lichtabgabe), verhältnismäßig geringe “Lebensdauer” (ca. 1000 Stunden), relativ groß
Farbtemperaturen: ca. 2300 Kelvin bis 2900 Kelvin
Abb.: Glühlampe
Abb.: Pendelleuchte
Leuchtstofflampe / Leuchtstoffröhre
Diese Art der Leuchtmittel findet man häufig in Röhrenform vor -umgangssprachlich auch als Neonröhre bezeichnet. Im Inneren der Röhre befindet sich in der Regel Quecksilberdampf und Argon. Durch den Stromfluss der am Ende der Röhre befindlichen Elektroden wird der Quecksilberdampf zur Freisetzung von ultraviolettem Licht angeregt. Der an der Innenseite angebrachte weiße Leuchtstoff strahlt durch Fluoreszenz weißes Licht ab. Wird immer noch (aber sehr selten) in Leuchtkästen verwendet, wenn eine großflächige, blendfreie und gleichmäßige Ausleuchtung gewünscht ist.
Vorteile: gute bis sehr gute Lichtausbeute, hohe Lebensdauer (ein Vielfaches von Glühlampen), geringer Energiebedarf, großflächige und gleichmäßige Beleuchtung ohne Blendeffekte
Nachteile: Im Vergleich zu Glühlampen höhere Anschaffungskosten, größeres Gehäuse, Vorschaltgerät nötig, verzögerte Lichtabgabe beim Einschalten, durch die Inhaltsstoffe besonderes Recycling notwendig
Abb.: Leuchstoffröhre
Energiesparlampe / Stromsparlampe
Bei Energiesparlampen handelt es sich genaugenommen um Leuchstoffröhren in “moderner” Form, die sich in klassische Fassungen (z.B. E27 oder G9) eingesetzt werden können. Gegenüber Glühlampen lassen sich über 70% Energie sparen, d.h. mit einer Leistung von 12 Watt erzielt eine hochwertige Stromsparlampe die Leuchtausbeute einer 60 Watt Glühlampe. Diese Leuchtmittelart wird aber mittlerweile von den noch effizienteren und vielseitigeren LED-Lampen in den Hintergrund gedrängt.
Vorteile: gute bis sehr gute Lichtausbeute, sehr hohe Lebensdauer (ein Vielfaches von Glühlampen), geringer Energiebedarf, mit Standardfassungen ausgestattet. Verschiedene Weißtöne vorhanden – auch bunte Lichtfarben käuflich
Nachteile: verzögerte Lichtabgabe beim Anschalten, dadurch nicht für jeden Zweck geeignet. spezielles Recycling nötig, Nur wenige Modelle dimmbar. kompatible Dimmer nicht immer direkt zu bekommen.
Abb.: Energiesparlampe
Halogenlampe / Halogenglühlampe
Eine spezielle Form der Glühlampe ist die Halogenlampe. Sie wurde Jahrzehnte lang als das Leuchtmittel für Autoscheinwerfer genutzt, bis in den letzten Jahren erst Xenonlicht, dann LED-Licht und auch Laserlicht diese Form ablöste. Die Halogenglühlampe ist nicht zu verwechseln mit der Halogenmetalldampflampe. Bei dieser Form wird das Licht über eine Gasentladung erzeugt.
Vorteile: Verdopplung der Lebensdauer gegenüber einer “normalen Glühbirne”, Stromersparnis von bis zu 30%, natürliche Farbwiedergabe, Entsorgung über die Restmülltonne des Hausmülls, Hoch-und Niedervoltlampen, einfach zu dimmen.
Nachteile: Halogenlampen sind wie die “Edison-Glühlampe” nicht mehr zeitgemäß, da LED-Lampen die Energieeffiziens um Längen verbessert haben.
Abb.: Halogenlampe
LED / Leuchtdiode
Die Bezeichnung LED stammt aus dem Englischen (light-emitting-diodes). Leuchtdioden erzeugen Licht durch digitale Halbleitertechnologie. Mit LED-Lampen lassen sich bis zu 90% Energiekosten sparen. Ausgehend von den Leuchtdioden, die in LED-Lampen eingebaut werden und somit als Leuchtmittel dienen, ist dann die LED-Leuchte das komplette “Leuchtinstrument”.
Vorteile: hohe Lichtqualität (kein Flackern), sehr, sehr hohe Lebensdauer (20.000 – 50.000 Std.), geringer Energiebedarf, dynamische Veränderung der Lichtfarbe, digitale Steuerung möglich (PC/Mobiltelefon), mit geeigneten LEDs sind der Farbauswahl keine Grenzen gesetzt (warmweiß, tageslichtweiß, neutralweiß, rot gelb, orange, violett, etc.), temperaturunabhängig, kompaktes Maß ermöglicht flexibles Design für Leuchten.
Nachteile: komplizierte Dimmbarkeit, Entsorgung der gesamten Leuchte bei fest verbauten LED-Komponenten. Entsorgung nur über das Reststoffmobil oder den Reststoffhof, limmitierte Rohstoffe werden benötigt (seltene Erden), bei schlechter Qualität: schlechte Farbwiedergabe.
Abb.: LED-Lampe
Grundbeleuchtung /Allgemeinbeleuchtung
Die Basis einer jeden Beleuchtung ist das Grundlicht, welches eine gleichmäßige Helligkeit ausbreitet. Dies wird beim Betreten eines Raumes als erstes eingeschaltet. Diese Art der Beleuchtung wird in den meisten Fällen von einer Deckenleuchte geliefert.
Zonenbeleuchtung
Mit einer gut plazierten Leuchte kann man hervorragend spezielle Zonen be- und ausleuchten. Beispiel ist die klassische Schreibtischlampe, die Pendelleuchte über dem Esstisch oder die Stehlampe in der Leseecke.
Akzentbeleuchtung /Effektbeleuchtung
Die Art der verwendeten Leuchten ist hier sehr unterschiedlich. Spots, Strahler, Lichtschienen, LED-Streifen können hinter dem TV-Gerät eine indirekte Ambient-Beleuchtung bieten. Spots und Strahler können zum Beispiel Bilder oder Skulpturen in Szene setzen. Dieses gerichtete Licht dient meistens als dekorative Beleuchtung. LED-Leisten werden häufig auch als Regal- oder Schrankbeleuchtung eingesetzt.
Hinterleuchten/Backlighten
Unter einer Hinterleuchtung verstehen wir, die in einem Leuchtkasten angebrachten LED-Streifen oder High-Power-Module, um zum Beispiel Textildrucke von hinten zum “strahlen” zu bringen”.
Hierfür werden je nach Einsatzzweck unterschiedliche Leuchtmittel verwendet. LED-Gitter oder auch LED-Matten genannt sind ideal zur Hinterleuchtung von großen bis sehr großen Flächen (z.B. Lichtdecken). LED-Streifen für kleine, mittlere und große Leuchtkästen, High-Power- und Mid-Power-Module zur Seiteneinstrahlung für beidseitig leuchtende Wände und Displays. Die LED-Zylinderleuchten sind eine weitere Form der Hinterleuchtung. Diese werden in Würfel, Säulen und Kuben eingesetzt.
Abb.: LED-Gitter
Abb.: HighPower-LED
Abb.: MidPower-LED
Abb.: LED-Streifen