Desinfektion ist spätestens seit der Pandemie ein wichtiges Thema für alle. Aber wissen Sie eigentlich, welche Desinfektionsarten es gibt und wie sie wirken? Wir werden Sie in unserem Blog-Artikel genau darüber aufklären. Am Ende wissen Sie nicht nur darüber Bescheid, wie Desinfektion funktioniert, Sie kennen auch die richtige Anwendung, ihre Zusammensetzung und welche Arten von Desinfektionsspendern es gibt.
Desinfektion – was heißt das eigentlich?
Wir sind nicht allein! Auf unserer Haut und in unserer Umgebung leben Pilze, Viren und Bakterien, auch wenn wir sie mit bloßem Auge nicht erkennen können. Die meisten dieser Mitbewohner sind für uns ungefährlich und manche davon brauchen wir sogar für unsere Gesundheit. Doch einige dieser Gesellen schaden uns, weil sie Krankheiten verursachen können. Hier kommen die verschiedenen Desinfektionsarten ins Spiel. Desinfektionsmittel enthalten Inhaltsstoffe, die Mikroben abtöten oder an ihrer Vermehrung hindern. Ihre Anzahl wird auf ein unschädliches Maß reduziert, indem Oberflächen oder Haut desinfiziert werden.
Was muss ein Desinfektionsmittel leisten?
Man könnte denken, dass im vorherigen Abschnitt schon alles dazu gesagt wurde: Ein Desinfektionsmittel muss Keime unschädlich machen. Doch so einfach ist das nicht.
Verträglichkeit
Es ist wichtig, dass die Desinfektion Haut und/oder Oberflächen so wenig wie möglich schädigt. Natürlich ist im Ernstfall immer abzuwägen – z.B. Hautreizung oder Verschlimmerung der Infektion – aber grundsätzlich, sollte das Desinfektionsmittel immer so verträglich wie möglich sein. Außerdem ist es wichtig, dass es so umweltschonend wie möglich ist.
Effizienz
Dieser Punkt hängt mit dem vorherigen zusammen. Natürlich könnte man immer direkt auf die maximale Desinfektionsstärke setzen, nach dem Motto „viel hilft viel“. Es ist aber nicht nötig, zu Hause für absolute Keimfreiheit zu sorgen und mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Die Keimdichte muss nur im unschädlichen Bereich liegen, damit sie ungefährlich ist. Und das wiederum hängt von individuellen Faktoren ab. Senioren oder Kinder mit Vorerkrankungen sind oft krankheitsanfälliger als gesunde Erwachsene. Außerdem ist es wichtig, dass die Desinfektionsarten zu den Erregern passen: Viren, Bakterien, Pilze oder alle zusammen.
Welche Methoden der Desinfektion gibt es?
Keime können mit unterschiedlichen Desinfektionsarten unschädlich gemacht werden:
- durch die Veränderung der Eiweiß-Strukturen von Krankheitserregern, z.B. Viren-Hülle (Proteindenaturierung)
- durch eine Reaktion mit Sauerstoff (Oxidation)
- indem die Oberflächenspannung gesenkt wird (z.B. durch Seife beim Händewaschen)
- durch die Zerstörung der Erbsubstanz der Mikroben (Veränderung der Nukleinsäuren)
- indem die Stoffwechselvorgänge der Mikroorganismen unterbunden werden (Enzymhemmung)
Flüssige, chemische Mittel
Hier sind Sprays oder Lösungen im Einsatz, die Aldehyde, Alkohole, Phenole, Wasserstoffperoxid oder Persäuren beinhalten. Oft werden diese Wirkstoffe bei den unterschiedlichen Desinfektionsarten miteinander kombiniert. Die Auswahl hängt vom Einsatzgebiet ab (z.B. Haut- oder Flächendesinfektion).
Erhitzen
Mikroorganismen sind unterschiedlich resistent gegen Hitze. Das hängt auch davon ab, in welchem Entwicklungsstadium sie sich zum Zeitpunkt befinden.
Die meisten Viren sterben bei feuchter Hitze mit Temperaturen zwischen 55-70 °Cin wenigen Minuten ab. Beim Auskochen in Wasser (also bei 100 °C) werden Viren, Bakterien und Pilze nach 3-5 Minuten zerstört.
Diese Methoden sind für den heimischen Gebrauch zu empfehlen (z.B. beim Auskochen von Bettwäsche, Schnullern oder Einmachgläsern), für den medizinischen Einsatz werden sie jedoch nicht mehr genutzt.
Bestrahlen
Hier werden Krankheitserreger durch unterschiedliche Strahlung zerstört. Ihr Zellkern wird verändert und eine Zellteilung und damit Vermehrung nicht mehr möglich. Desinfiziert werden können Oberflächen, Luft und Wasser. Verschiedene Arten sind z.B. UV-Strahlung, Gammastrahlung oder ionisierende Strahlung.
Log Stufen Desinfektion
Die Log-Stufen 1-8 bezeichnen die Wirksamkeit einer Desinfektion, unabhängig von den verwendeten Desinfektionsarten. Die Angabe „Entfernt bis zu 99,9 % aller Viren, Bakterien und Pilze“, wie sie auf vielen, der momentan fast überall erhältlichen Alltags-Desinfektionsmittel zu finden ist, klingt beeindruckend. Tatsächlich befinden wir uns hier mit Log-Stufe 3 in einem Bereich, der nur eine Reinigungswirkung verspricht. Das Händewaschen mit Seife entspricht Log-Stufe 2. Eine optimale Schutzwirkung, die gleichzeitig schonend ist, ist bei Log-Stufe 5 gegeben (also ein gutes Aufwand/Nutzen-Verhältnis). Darüber befindet sich schon Stufe 6, die für OP-Säle benötigt wird.
Welche Arten von Desinfektionsspendern gibt es?
Desinfektionsmittelspender
Den klassischen Desinfektionsmittelspender mit Sensor- oder Ellenbogenauslösung kennen wir alle. Eine einfache Lösung, die kontaktlos funktioniert bzw. mit einer Hand/dem Ellenbogen genutzt werden kann. Zu beachten ist hier, dass diese Modelle an der Wand oder einer anderen Oberfläche montiert werden müssen.
Desinfektionssäulen
Mobiler sind Desinfektionssäulen. Hier ist der Desinfektionsmittelspender an einer Säule montiert und kann so beliebig aufgestellt werden.
Desinfektionstischständer
Weniger Platz benötigt ein Desinfektionstischständer. Unter Umständen sind die Räumlichkeiten zu klein oder beengt, um eine Desinfektionssäule aufzustellen. Dann kann ein Desinfektionstischständer eine sinnvolle Lösung sein.
Hygienestationen
Hier handelt es sich um mehr als „nur“ Desinfektionsspender. Oft handelt es sich um eine Kombination für Desinfektionsmittel, Vliestücher und Abfallentsorgung. Einsatzorte für Hygienestationen sind z.B. Supermarktfilialen, Hotels, Restaurants, Krankenhäuser, Arztpraxen oder Fitnessstudios.
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